Davon können viele Vereine nur träumen: Nahtlos klappte beim TSV der Übergang von einem jungen zu einem noch jüngeren Vorstandsduo. „Ich habe gerne viel zu tun und bin richtig zufrieden, wenn ich an einem Tag viel geschafft habe“, sagt Rebekka van der Valk, neue Erste Vorsitzende des TSV. Quarantänebedingt konnte sie im März nur in Abwesenheit gewählt werden. Seit sechs Jahren lebt die 32jährige mit Ehemann und zwei Söhnen in Dobel, ist wenige Monate später über das Mutter-Kind-Turnen erstmals mit dem Verein in Kontakt gekommen. Die studierte Psychologin – den Master hat sie gerade abgeschlossen – geht gern offen auf Menschen und Situationen zu. Mit einem natürlichen Selbstbewusstsein, ohne jegliche Überheblichkeit sagt sie: „Ehrenamt hat mich schon früher angesprochen. Im Studium war ich an verschiedenen Stellen engagiert.“ Ein Traum für jeden Verein. Wenn da nicht dieses Manko wäre, „gerade erst“ zugezogen zu sein! Und da kommt die neue Zweite Vorsitzende ins Spiel, Theresa Bott, noch einmal drei Jahre jünger, die van der Valk ideal ergänzt. Gebürtige Doblerin und gut vernetzt, im TSV aktives Mitglied so lange, dass sie es selbst nicht mehr genau weiß. „Mit 12, 13 Jahren hab ich mir zum Beispiel mit Skikursen mein erstes Taschengeld verdient!“ Von der Wettkampfaerobic in der Jugend bis zur eigenen Ausbildung zur Übungsleiterin und frühen Übernahme von Ämtern im Vereins-Vorstandsgremium.
Jetzt wollen die Beiden gemeinsam durchstarten. Und das mit Spaß. Wenn sie vormittags gearbeitet hat, seit Kurzem als Projektleiterin bei der BBQ in Calw, nachmittags mit ihren Söhnen, die in Dobel in den Kindergarten gehen, „das Kinderprogramm“ absolviert hat, freut van der Valk sich abends auf ihren Ausgleich beim TSV: „Montags zu Lisa (Schatz) zu „Stability in Motion“, dann Thai Chi bei Ingolf (Reimer) und letzten Sommer diesen Kurs bei Sabine (Seibold) mit Walking und mehr.“ Die beiden Jungs seien mittlerweile selbst im Bubenturnen. Ihre ersten Kontakte in Dobel kamen genau über die TSV-Kurse zustande, erzählt sie, mit Susanne Harig-Wagner ganz zu Beginn beim Mutter-Kind-Turnen. Das ist auch bei Bott fest eingeplant – wenn Töchterchen Paulina auch erst elf Monate alt ist: „Die Familienmitgliedschaft ist festes Ziel!“ Sie ist selbst derzeit als Übungsleiterin für das Mädchenturnen verantwortlich, hat verschiedene Weiterbildungen im Verein gemacht. Jetzt kommt für die gelernte Edelsteinfasserin die Einarbeitung in die Vorstandsarbeit hinzu – einschließlich Übernahme der Pressearbeit. Kein Problem, wie es scheint, für die beiden engagierten jungen Frauen.
Nachdem die vorherige Vorsitzende Lisa Schatz sowie außerordentlich auch ihr Stellvertreter Bruno Jacquet ihre Ämter niederlegen wollten, „…sei sie bald gefragt worden“, so Bott, schon als Jugendleiterin im Gremium etabliert, und sie habe gleich gesagt, dass sie eine neue Erste Vorsitzende wirklich unterstützen und nicht nur auf dem Papier Stellvertreterin sein wolle. Van der Valk, bis dahin „nur“ Mitglied, bot sich tatsächlich selbst an: „Ich habe mal gefragt, was man da tun muss und dann gesagt, ich hätte schon Lust. Falls ich niemand anderem den Posten wegnehme!“ Über eine solche Befürchtung kann ein jeder Vereinsvorstand wohl nur schmunzeln… Jetzt, sagt sie, freut sie sich darauf, den Verein von beiden Seiten kennenzulernen – als Kursteilnehmerin wie als Anbieterin von Kursen: „So kann ich gut herausfinden, worauf die Leute noch Lust haben.“ Und Bott berichtet gleich noch von neuen Angeboten wie dem Yogakurs, der montags und mittwochs läuft, dem am 04. Juni geplanten Präventionskurstag zur Selbstverteidigung sowie von der Teilnahme beim Dorffest im Juni und dem Kinderferienprogramm im August.
(Text/Fotos Winnie Gegenheimer)